I’m addicted to neoprog – Was bitte ist Neo-Prog?

Ich höre bei der Arbeit sehr gerne Progressive- und Neo-Progressive Rock Musik. Eine sehr schöne Definition zu diesem Musik-Genre habe ich auf den Babyblauen-Seiten gefunden:

Neo heißt “neu”. Trotzdem ist nicht jede neue Progplatte eine “Neoprogplatte”. Im Gegenteil, vieles ist ganz neu und dennoch gleich “retro”. Neoprog ist eine Genrebezeichnung. Man versteht darunter zum einen die Musik jener Bands, die – ungeachtet des allgemeinen Desinteresses – das Banner des Prog in den 80er Jahren hoch hielten. Am bekanntesten wurden damit Marillion, die ihre Beharrlichkeit mit großem internationalen Erfolg quittiert bekamen, was jedoch eine Ausnahme blieb. Da die meisten Neoprogbands eine ähnliche Spielweise pflegen, ist der Ausdruck zum anderen auch als konkreter Stilbegriff zu verstehen. Neoprog neigt – obwohl ein Mindestmaß an Komplexität gewahrt bleibt – zu eher gefälligen Melodien und Sounds und ist im allgemeinen stark keyboardlastig. Der Einfluß der frühen Genesis-Musik ist fast immer stark spürbar, auch Theatralik und Gesangsgestus haben hier ihre Wurzeln. Eine der beständigsten und qualitativ besten Neoprog-Bands heißt IQ.

Und tatsächlich bin ich auch über Marillion in den 80ern (die Fish-Ära) zum Neo-Prog gekommen. Genesis’ poplastigen Alben der 80er fand ich streckenweise schon recht genial – gerade die komplexeren Longtracks haben mir sehr gefallen. Während ich mich zu dieser Zeit noch nicht mit den frühen Genesis anfreunden konnte, sind ihre Werke aus den 70ern für mich heute die Meilensteine überhaupt.

Damit ist dann wohl auch sehr verständlich dass ich später großer IQ-Fan geworden bin: Ich habe Subterrania live gesehen und war einfach nur erstaunt, wie eine so perfekte Band und qualitativ hochwertige Musik so wenige Anhänger findet, dass sie in Schrondorf gerade mal einen kleinen Jugendtreff füllen – diesen aber mit einer grandiosen und absolut ehrlichen Show zu unvergesslichem Leben erwecken. Naja, Geschmäcker sind halt verschieden – denn andererseits kann ich mit den meisten aktuellen Mainstream Musikrichtungen auch nur sehr wenig anfangen.

Bei meiner kontinuierlichen Suche nach guter Prog/NeoProg Musik, die quasi als Treibstoff beim Entwickeln verbrauche bin ich bisher noch auf Spock’s Beard gestossen. Kaum hatte ich diese Band in meinen festes Repertoir aufgenommen verlässt der Bandleader Neal Morse die Band – und ich fühle mich etwas an die Zeit zurückerinnert als Marillion und Fish sich trennten… Natürlich verfolge ich nun die “neuen” Bärte auf der einen Seite und genialen Neil Morse auf der anderen Seite mit grossem Interesse.